Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich in der Nutzung von Nachrichtenquellen in Österreich ein allgemeiner Rückgang bei den TV-Nachrichtenprogrammen und leicht Nutzungsgewinne bei anderen Verbreitungswegen. Die nach wie vor meistgenutzte Hauptnachrichtenquelle sind TV-Nachrichten (28,9 Prozent; ‑4,3 Prozentpunkte), gefolgt von den Online-Angeboten der Tageszeitungen (14,6 Prozent; +1 Prozentpunkte), Radio-Nachrichten (13,9 Prozent; +1,1 Prozentpunkte), Social Media (13,6 Prozent; +0,3 Prozentpunkte) und gedruckten Zeitungen (11,5 Prozent; + 0,1 Prozentpunkte).
Die Zahl der Personen, die an Nachrichten „äußerst interessiert“ sind, ist um 2,9 Prozentpunkte gesunken, während die sehr interessierten um 0,3 Prozentpunkte zugenommen haben. Ein Anstieg wurde auch bei den nicht sehr Interessierten um 1,0 Prozentpunkte und bei den überhaupt nicht Interessierten um 1,2 Prozentpunkte verzeichnet.
Digitale Nachrichtenquellen überholen die klassischen
Im Vergleich der Nutzung digitaler und traditioneller Nachrichtenquellen ist der Anteil der traditionellen Nutzer um 2,2 Prozentpunkte gesunken (gegenüber 2022). Der Anteil der digitalen und gemischten Nutzer ist jeweils gestiegen, wobei der digitale Anteil nur leicht um 0,7 Prozentpunkte und der gemischte Anteil um 1,4 Prozentpunkte zugenommen hat.
Die Nutzung sozialer Medien für Nachrichten ist als Hauptnachrichtenquelle leicht um 0,3 Prozentpunkte gestiegen ist. Junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren nutzen etwa Instagram (35,4 Prozent) sehr stark, in der Gesamtbetrachtung und bei älteren Befragten ist Facebook in der Nutzung an erster Stelle (23,7 Prozent gesamt, 30,6 Prozent bei den 35 bis 44-Jährigen), wenngleich über die Jahre hinweg rückläufig.
Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten
Die Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten steigt zwar, insbesondere bei den jungen Altersgruppen, ist aber dennoch auf niedrigem Niveau (14,3 Prozent). Am häufigsten wird eine laufende Zahlung für ein Abonnement oder eine Mitgliedschaft geleistet (32 Prozent).
Ein weiterer Kernbefund der Studie ist die Evaluierung des Vertrauens in Nachrichten. Seit dem bisherigen Spitzenwert im Jahr 2021 sinkt der Wert in das allgemeine Vertrauen in Nachrichten. 38,3 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man den Nachrichtenmedien im Allgemeinen vertrauen kann. Das ist ein Rückgang um 8 Prozentpunkte gegenüber 2021 und ein Rückgang von 2,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr 2022. In diesem Zusammenhang ist auch die Nachrichtenvermeidung von Bedeutung. Knapp 40 Prozent der Befragten gaben an, Nachrichten „oft“ bzw. „manchmal“ zu meiden.
Der Digital News Report liefert einen umfangreichen und international wie auch chronologisch vergleichbaren Überblick zur konkreten Mediennutzung im Land. Er gilt als mittlerweile eine Art Leitwährung der Medienstudien und wird häufig zitiert, wenn aktuelle Mediennutzungsdaten zu Österreich oder auch im internationalen Kontext benötigt werden. Die jährliche Präsentation stellt einen Fixpunkt für alle BeobachterInnen der Medienbranche dar.