Das Motto des Panels im Rahmen des JETZT SUMMIT lautet „Data Driven Marketing – was ist (noch) möglich”. Nach einer kurzen Einführung von Vetrovsky-Brychta startete es direkt ins Thema mit den DiskutantInnen Sonja Schwarz (UNIQA), Klaus Müller (JENTIS), Peter Rosenkranz (media4more), Siegfried Stepke (e‑dialog) und Gerhard Kürner (506.ai). „Wie hat sich dein Alltag in der data-driven Kommunikation geändert?” lautete die erste Frage an Schwarz. Schwarz’ Antwort: „Es gibt immer mehr Anspruchsgruppen, immer mehr Daten. Es wird zu viel auf Meinungen und Gefühle gesetzt statt valider Daten. Der semantische Weg ist der Weg.”
Die Agentur-Vertreter wurden gefragt: „Was ratet ihr euren Kunden, wie man an Daten kommt?” Stepke dazu: „Der Kunde will genau dasselbe wie früher. Es braucht einfach kanal-übergreifende Daten und je klarer man das kommuniziert, desto eher wird man die gewünschten Daten auch erhalten.” Kürner reagierte: „Es geht darum, um welche Daten es geht. Über Daten versucht man quasi, ein Bild (des Kunden) herzustellen. In Unternehmen entstehen ganz schnell Daten-Silos und untereinander kennt keiner die anderen Daten.”
Rosenkranz antwortet als E‑Mail-Marketing-Experte: „Überall benötigt es eine E‑Mail-Adresse, um sich zu registrieren. Es ist trotzdem schwierig, weil nur eine E‑Mail-Adresse nutzt niemandem was. Im Fall E‑Mail-Marketing ist ein wichtiges Thema Tracking.” Vetrovsky-Brychta lenkte zum nächsten Thema Daten Souveränität. Müller’s Tipp dazu: „Mehr Daten selbst sammeln, denn auf Cookies kann man bekanntlich bald nicht mehr setzen. Man sollte sich um die gute Qualität der Daten bemühen, die man bereits hat.”
Welche (nicht digitalen) Datensätze könnten auch noch spannend sein? Schwarz sagt, dass „wir auch viel mit Marktforschung arbeiten, intern wie auch extern. Man sollte nämlich auch auf die Daten schauen, die ‚weh tun’ und auch Überraschungen bereit halten, an dem das Unternehmen arbeiten sollte” und untermauerte ihre Aussage mit Beispielen, die UNIQA beschäftigen.
„Wird Google Analytics 4 dabei helfen?” fragte die die Panel-Moderatorin Stepke. Seine Antwort: „Tool Updates entbinden uns nicht davor zu wissen, was wir/die KundInnen wollen. Aber technologisch gesehen halte ich das Update für gut.” Kürner ergänzte, dass „es nicht darum geht, ob das eine gut oder schlecht ist. Das Thema ist ‚Consent’ und die Frage ist, was möchte ich mit den Daten machen?”
Rosenkranz beendete die Diskussion mit aktuellem Hintergrund bezüglich Datenschutz. und ‑sicherheit: „Es gibt zu viele (fünf) Instanzen, die beim Thema Datenschutz und daten-gestütztem Marketing mitsprechen. In Wahrheit verrät auch eine IP-Adresse Daten. Wie bereits gesagt: Es geht darum, woher die Daten kommen, was ich damit machen will und wie man sie mit anderen Daten verknüpft.„
Stepke schloss ab: „Man muss mit JuristInnen sprechen und ihnen das Internet erklären. Natürlich geht es um personenbezogene Daten, sonst können wir auch wieder ins Zeitalter „Print” zurückgehen.”