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Augustine Fou von der Marketing Science Consulting Group während seines Vortrags "Digital Ad Fraud - Light at the End of the Tunnel" im Rahmen der d3con 2024.

d3con 2024: Alles drehte sich um KI, Retail Media, Programmatic, DOOH, Video Ads und auch ein wenig um das Ende der 3rd Party Cookies

Mit einem kompakten Agendasetting beleuchtete die d3con in den vergangenen beiden Tagen die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Innovationen im digitalen Marketing und in der programmatischen Werbung in 2024. 2025 steigt der Event am 11. und 12. März.

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Wegweisende Jahresauftakt-Veranstaltung in Hamburg: Die Leitkonferenz zur Zukunft der digitalen Werbung, die auch in diesem Jahr mehr als 2.000 TeilnehmerInnen nach Hamburg lockte, unterstrich damit einmal mehr ihre Rolle als Impulsgeber sowie Thought-Leadership- und Networking-Hotspot für die internationale Digital- und Marketingbranche.
Schon die Auftaktveranstaltung der d3con, der Advertisers Day, gab die inhaltliche und tonale Richtung der zweitägigen Veranstaltung vor: Digitale und programmatische Werbung werden noch komplexer. Dazu tragen nicht nur der hohe Reifegrad von Programmatic mit seinen vielfältigen Ausdifferenzierungen und Spezialisierungen sowie die After-Cookie-Fragmen­tierung der Datenlandschaft bei, sondern auch derzeit noch eher explorative Handlungsfelder wie Künstliche Intelligenz und neue Kanäle und Disziplinen wie Retail Media und CTV.

Plädoyer für die pragmatische Nutzung von KI

Wie ein kreativer Umgang mit Künstlicher Intelligenz als Enabler nicht nur im Marketing und in der Werbung, sondern auch bei der Entwicklung von Produkten aussehen kann und welche Erfolge und Wettbewerbsvorteile sich damit erzielen lassen, zeigte Fernando Machado, Marketingberater des Unicorn-Startup NotCo, in seiner Opening Keynote. Der für seine Arbeit mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Marketingspezialist warb für die pragmatische Nutzung von Künstlicher Intelligenz als Instrument zur Steigerung der menschlichen Kreativität.
Datenfragmentierung, Automatisierung, Attributionsmodelle und Media-Mix-Modelling sowie die erfolgreiche Steuerung von Omnichannel-Strategien bei Unternehmen mit einem starken Offline-Fußabdruck waren dann die beherrschenden Themen, die sich wie ein roter Faden durch das weitere Programm des ersten Veranstaltungstages zogen.
Einig waren sich die ExpertInnen erneut darin, dass die Reduzierung der entstandenen Komplexität sowie die Optimierung von Impact und Effizienz in diesem Jahr ganz oben auf der Aufgabenliste stehen müssen. Verbunden damit war seitens der Werbetreibenden der Wunsch nach mehr Navigation und Orientierung – allesamt Forderungen, die sich klar im aktuellen und zukünftigen Rollenverständnis der Agenturen widerspiegeln.
Darüber hinaus, das zeigte sich durchgängig durch rund 40 Vorträge und Diskussionsrunden auf den Programm­bühnen und in den Masterclasses, verfolgen Advertiser und Agenturen einen äußerst pragmatischen Ansatz bei den vielfältigen Handlungsfeldern: „Test and learn“ – allerdings mit dem klaren Anspruch, in den nächsten zwölf Monaten mit handfesten Ergebnissen aufwarten zu können.

Künstliche Intelligenz als ambivalenter Schlüsselfaktor 

War der Advertisers Day noch von zahlreichen offenen Fragen rund um die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Innovationen im digitalen Marketing und in der program­matischen Werbung geprägt, startete der Konferenztag gleich mit einer handfesten Erfolgsmeldung auf dem Gebiet Adfraud. Augustine Fou (Marketing Science Consulting Group) beleuchtete in seinem Eröffnungsvortrag neue Ansätze und die mit dem Attentiveness-Konzept verbundenen messbaren Erfolge bei der Bekämpfung von Werbebetrug und gab damit insbesondere Advertisern und Agenturen wertvolle Einblicke in neue Möglichkeiten der datenbasierten Optimierung von Attributions- und Media-Mix-Modellen
Wer wollte, konnte im Anschluss auf der zweiten Hauptbühne den gesamten Vormittag vielseitige Einblicke in neueste Entwicklungen und Trends auf der Medienseite nehmen. Im Rahmen des neu eingeführten „Publisher Morning“-Tracks, der von den Besucher:innen sehr gut aufgenommen wurde, reichte das Themenspektrum von neuen Angeboten und Werbemöglichkeiten im Bereich Connected TV (CTV) und Advertised Video-on-Demand (AVOD), über die programmatischen Vermarktungsherausforderungen der Publisher durch den Wegfall von Third-Party-Cookies und die zunehmende App-Nutzung bis zu neuen Perspektiven für News-Publisher aus der Unabhängigkeit.
Großen Raum im Programm des Konferenztages nahmen auch die Themen Bewegtbild, Cookieless Future bzw. Daten und Retail Media ein, mit denen sich übergreifend die Forderungen nach Transparenz, Standards und Skalierbarkeit verbanden.
Wie sehr sich Programmatic von seinem Ursprung als datenbasierter automatisierter Mediaeinkauf inzwischen weiterentwickelt hat, wo und wie Künstliche Intelligenz hier schon lange genutzt wird, in welche neuen Bereiche – Kreation und Media – sie jetzt vorstößt, wo sie Komplexität reduziert bzw. steigert, und wie sich immer mehr Algorithmen und Maschinelles Lernen (ML) auch auf die Nachhaltigkeit des Ökosystems auswirken, war nicht nur Gegenstand des Programmatic Panels, das so gut wie alle zentralen Agendathemen aufgriff und die vielfältigen Interdependenzen und Schnittstellen aufzeigte. Auch weitere Diskussionsrunden, die sich mit der Zukunft des digitalen Marketing und dem Beitrag Künstlicher Intelligenz befassten, zeigten das bereits breiten praktischen Anwendungspotenziale in der digitalen Werbung von Prozess- und Ressourcenoptimierung über Datenskalierung und ‑clusterung bis zur Optimierung und prediktiven Erstellung von Mediaplänen. Einig waren sich alle Expert:innen, dass Künstliche Intelligenz die Wertschöpfung und die Rollen von Marktbeteiligten ändern wird – und dass sie die Digitalisierung noch einmal wesentlich beschleunigen wird, auch in Bereichen jenseits des Marketings und der Werbung.

Zufriedene Bilanz der d3con-Macher 

Die Veranstalter der d3con ziehen nach zwei vollgepackten Tagen eine mehr als zufriedene Bilanz: „Die diesjährige d3con hat gezeigt, dass die Entscheider in den werbetreibenden Unter­nehmen, Agenturen, bei den Publishern und Vermarktern sowie bei den Technologie­anbietern mit einer klaren inhaltlichen Agenda auf die anhaltende Unsicherheit im wirtschaftlichen Umfeld reagieren“, erklärt Veranstalter Gerrit Scott-Reger. „Impact, Effizienz, die Reduzierung von Komplexität, Agilität und Skalierbarkeit stehen dabei deutlich im Fokus. Die weitere Digitalisierung und ihre Fortschreibung in Form Künstlicher Intelligenz spielen dabei eine wichtige Rolle. Wir freuen uns sehr, dass es uns auch dieses Jahr gelungen ist, für alle diese Themen eine inspirierende Plattform zu bieten, die allen Beteiligten wertvolle Impulse und gewinnbringende Chancen für ihr Business gibt.“
Auch im kommenden Jahr wird die d3con wieder als zweitägige Branchen-Auftaktveranstaltung mit Advertisers Day und Conference in Hamburg stattfinden, dann am 11. und 12. März 2025. Save the date!

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Chris Budgen

„Creativity Inc.” von Ed Catmull

Von Ed Catmull, Mitbegründer (zusammen mit Steve Jobs und John Lasseter) der Pixar Animation Studios, kommt ein scharfsinniges Buch über Kreativität in der Wirtschaft.