© Pixabay

Die Universität Augsburg forscht derzeit an einer Spracherkennungs-App

Corona: Eine App will Infizierte an der Stimme erkennen

Die Universität Augsburg arbeitet derzeit an einem zukunftsweisendem Projekt: Corona-Erkrankte sollen über eine App an der Stimme erkannt werden. Laut Angabe der Wissenschaftler werden bereits treffsichere Ergebnisse erzielt.

Beitrag teilen:

Die Universität Augsburg forscht derzeit an einer Spracherkennungs-App, die Krankheiten wie Corona feststellen soll.
Pixabay

Die Leitung des Lehrstuhls für „Embedded Intelligence for Health Care and Wellbeing” an der Universität Augsburg trägt Prof. Björn Schuller. Gemeinsam mit seinem Team forscht er an einer Software, die aus Sprache nicht nur Emotionen, sondern auch gesundheitliche Störungen heraushören kann. Derzeit entsteht dort eine App, die anhand der Stimme erkennen will, ob ein Patient mit Corona infiziert ist. Seit März arbeiten die Wissenschaftler an der App und haben zunächst Sprachdaten aus dem chinesischen Wuhan ausgewertet, wie t3n berichtete. Unabhängig von der Sprache und den stimmlichen Grundmustern kann so anhand eines Standardtextes ausgewertet werden, ob die Person infiziert ist oder nicht. Dieser Standardtext wird anschließend mit den Stimmmustern mit sowohl Kranken, als auch Gesunden verglichen und gibt dann, auf Basis neuronaler Netze eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Ein KI-Experte erklärt, dass auf der Basis maschinellen Lernens Muster anhand der menschlichen Stimme erkannt werden und so Rückschlüsse auf die gegebene Gefühlslage gemacht werden können sowie auf Erkrankungen, die die Stimme beeinträchtigen. „Die Sprache ist praktisch das neue Blut. Wir verwenden es zur Analyse, brauchen es aber auch dringend als Spende, um unsere Systeme für alle verbessern zu können“, so der KI-Experte. 

Treffsicherheit bereits bei 80 Prozent, Markteinführung unklar 

Wie der KI-Experte bereits erwähnte, ist der Umfang des Datensatzes – also die Anzahl an verschiedenen Stimmen – essentiell. Zurzeit haben die Forscher mit der App bereits eine 80-prozentige Treffsicherheit. Das Ziel ist es nun, die Marktreife zu erlangen. Auch aktuell relevante Themen wie Datenschutz und Privatsphäre lassen sich mit der App gut vereinbaren. Ein Problem steht allerdings noch im Raum: Pro App-Store darf es nur eine Corona-App pro Land geben. Hier gibt es also noch Handlungsbedarf, denn mit den derzeitigen Corona-Warn-Apps wird eine Koppelung, aufgrund Bedenken der Nutzer, eher unwahrscheinlich sein. Wann die App also finalisiert und angeboten werden kann, ist noch nicht bekannt.

Beitrag teilen: