© IP Österreich / Raphael Fasching

Cornelia Hartl, Head of Innovation Lab bei IP Österreich

Cornelia Hartl, IP Österreich: „Wir befinden uns gerade am Startpunkt unserer AR Werbungsinitiative.”

Cornelia Hartl ist Head of Innovation Lab bei IP Österreich. Im Interview plaudert sie über Augmented Reality (AR)-Werbung, die zuletzt im IP-Portfolio Platz gefunden hat, erläutert die Vorteile sowie die Möglichkeiten und lieferte spannende Best Practices.

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Sie sind in Österreich mit IP der erste Vermarkter, der Augmented Reality (AR)-Werbung im Portfolio anbietet. Was darf man sich darunter konkret vorstellen?

Cornelia Hartl: Konkret bedeutet das, dass wir Werbekampagnen anbieten, die die reale Welt des Betrachters durch digitale Inhalte erweitern und bereichern. AR-Werbung ermöglicht es, interaktive und immersiven Erlebnisse zu schaffen, die weit über die Möglichkeiten herkömmlicher Werbeformate hinausgehen. NutzerInnen können beispielsweise mit den digitalen Elementen interagieren, Produkte in ihrer realen Umgebung visualisieren oder zusätzliche Informationen und Inhalte abrufen, die über das hinausgehen, was auf den ersten Blick sichtbar ist. Wir streben danach, Werbung erlebbar zu machen. Unser Ziel ist es, einen Nutzen zu schaffen, der es Menschen ermöglicht, länger und freiwillig mit Werbung zu interagieren. Mit einzigartigen und interessanten AR-Experiences können wir sowohl unterhaltsame als auch fesselnde Werbung gestalten. Besonders mit Web-AR gelingt es uns eine verbesserte Zugänglichkeit zu schaffen. Anwender sind nicht mehr an Apps gebunden. Jede AR-Experience kann bequem über den Smartphone-Browser aufgerufen werden, was die Barriere für die Nutzung erheblich reduziert und dadurch auch die Reichweite unserer AR-Werbung erweitert.

Welche Vorteile bietet AR-Werbung für KundInnen?

Hartl: Augmented Reality (AR)-Werbung bietet KundInnen den Vorteil, Produkte realitätsnah zu visualisieren, ohne physisch präsent sein zu müssen. Diese interaktive Form der Werbung steigert das Interesse und kann dazu beitragen, dass Marken länger im Gedächtnis der KundInnen bleiben. Darüber hinaus ermöglicht AR-Werbung individuelle und personalisierte Erlebnisse, was sie zu einer kundenorientierten Marketingstrategie macht.

Welche Branchen profitieren (derzeit) am meisten von AR-Werbung?

Hartl: Grundsätzlich kann jeder Bereich vom AR-Marketing profitieren. Unser Ziel ist es, eine Dimension anzubieten, die enormes Potenzial bietet. Im Wesentlichen haben wir eine leere Leinwand, die uns erlaubt, kreativ auszutoben, und sind nicht streng limitiert, wie in anderen klassischen Werbeformaten. Wenn man sich jedoch auf bestimmte Bereiche festlegen muss, eignet sich AR-Marketing besonders für E‑Commerce und insbesondere für Bekleidung & Online-Möbelhäuser. Sie können damit dem Mangel an physischer Präsenz entgegenwirken, beispielsweise wenn kein physisches Geschäft existiert. Der Wunsch, Produkte in einer realen Umgebung zu erleben, bevor eine Investition getätigt wird, ist stark. AR-Marketing ermöglicht es den Kunden, sich davon zu überzeugen, dass das jeweilige Produkt perfekt zu ihnen passt.

Bitte beschreiben Sie ihre AR-Werbeangebote in wenigen Worten.

Hartl: Unsere AR-Werbeangebote sind vielseitig und reichen von einfachen AR-Produktpräsentationen bis hin zu vollständigen AR-Spielen. Im Kern ermöglichen sie es, Produkte auf innovative Weise zu visualisieren und interaktive Erlebnisse zu schaffen. Mit einer einfachen AR-Produktpräsentation können KundInnen Produkte in ihrer realen Umgebung betrachten und so ein besseres Verständnis für deren Funktion und Ästhetik erhalten. Vollständige AR-Spiele hingegen bieten ein hohes Maß an Engagement und Interaktion, indem sie die NutzerInnen in eine spielerisch gestaltete, erweiterte Realität einladen. Beide Formate nutzen die Kraft von AR, um Marken und Produkte auf einzigartige und ansprechende Weise zu präsentieren.

Welche Best Practice Cases fallen Ihnen spontan ein?

Hartl: Es gibt zahlreiche Beispiele für erfolgreiche AR-Marketing-Kampagnen, die als „Best Practice”-Beispiele gelten können, insbesondere aus etablierten Unternehmen. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Kampagne von Pizza Hut, die einen innovativen und kreativen Ansatz verfolgte. Sie entwickelten eine Pizzabox, die sich in ein AR-Spielfeld verwandeln konnte, was ein interaktives und spielerisches Erlebnis bot. Diese einzigartige Methode hat zweifellos dazu beigetragen, die Marke auf eine amüsante und unverwechselbare Weise zu positionieren und zu bewerben. In Österreich werden bereits innovative AR-Kampagnen umgesetzt. Ein jüngstes Beispiel hierfür ist Samsung, die am Wiener Riesenrad ein digitales Portal einrichteten. Durch diese kreative Anwendung der AR-Technologie konnte das Unternehmen seine neuen Smartphones auf stilvolle und einzigartige Weise bewerben.

Und welches Potential sehen Sie in dem neuen Werbeprodukt?

Hartl: Wir sehen ein großes Potential in diesem neuen Werbeprodukt. Aktuell kratzen wir nur an der Oberfläche, denn diese Form von Werbung bietet nahezu endlose Möglichkeiten, weitere innovative Konzepte umzusetzen. Es ermöglicht uns, die Grenzen des traditionellen Marketings zu überschreiten und den Kunden ein immersives und interaktives Erlebnis anzubieten, das noch nachhaltiger und beeindruckender ist. Wir befinden uns gerade am Startpunkt unserer AR Werbungsinitiative und sind nun bereit, diese zukunftsweisende Werbetechnologie auf den Markt zu bringen. Aktuell suchen wir einen First Mover – ein innovatives Unternehmen, das bereit ist, gemeinsam mit uns neue Wege zu gehen. Wir sind überzeugt von dem enormen Potenzial der AR-Werbung und freuen uns darauf, diese innovative Technologie mit einem Vorreiter in diesem Bereich zu teilen.

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Chris Budgen

„Creativity Inc.” von Ed Catmull

Von Ed Catmull, Mitbegründer (zusammen mit Steve Jobs und John Lasseter) der Pixar Animation Studios, kommt ein scharfsinniges Buch über Kreativität in der Wirtschaft.