Zahlreiche Unternehmen vergeben die Chance, ihre Marke über Kommunikation in den sozialen Medien positiv aufzuladen. Das Potenzial dafür wäre jedenfalls groß: 80 Prozent der ÖsterreicherInnen nutzen Social Media. Vor allem TikTok befindet sich auf der Überholspur. Im Schnitt schauen die UserInnen auf TikTok 89 Minuten Video pro Tag – mehr als bei YouTube.
Erstes Date mit den Kunden
„Nirgend wo sonst kann man so direkt mit der Marke in Berührung kommen, wie in den sozialen Medien. Es ist das erste Date eines Unternehmens mit potenziellen KundInnen. Damit dieses klappt, müssen Unternehmen den Mut haben, das eigene Markenprofil, die eigene Identität zu schärfen und Position zu beziehen“, so Georg Reimond von der COPE. Dies bedeutet auch, dass man nicht „everybody’s darling” sein kann. Wenn Unternehmen allen gefallen wollen, haben sie eigentlich schon verloren.
Ohne Video kein Erfolg
Ebenso braucht es Mut, neue soziale Netzwerke auszuprobieren, die man noch nicht kennt, und auch mit neuen Formaten einfach mal loszulegen. Apps und Plattformen, die Unternehmen bespielen wollen, um ihre potenziellen KundInnen anzusprechen, sollten vorab selbst aktiv genutzt werden. Unternehmen sollten Freiräume für kreative Ideen schaffen, neugierig bleiben, experimentieren – und dabei auch den Mut haben, zu scheitern. Konzepte sollten aber nicht schon nach dem ersten Fehlschlag verworfen werden. „Spielen Sie bei Social Media auf lange Sicht. Lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Performance-Zahlen ablenken. Markenaufbau benötigt langfristiges Commitment und Geduld“, rät Reimond. Eine zentrale Bedeutung haben dabei Videos. Denn ohne Videos werde man keinen Erfolg auf Social Media haben.
Der beste Weg, organisch Reichweite aufzubauen
„Kurzvideos sind der beste Weg, organisch Reichweite aufzubauen“, betont Content Creator Laurel Koeniger in seinem Vortrag bei der Digital Innovation Sesseion. Dieses Format wurde bereits in jede Social Media App übernommen. Die zentrale Frage lautet: Was will die Marke darstellen, wofür steht das Unternehmen? Koeniger rät, eine oder mehrere Personen als „Gesicht” der Marke zu finden. „Daran führt kein Weg vorbei“, so der Content Creator: „Die Person muss authentisch sein und spannend rüberkommen.“
Der Aufwand bei Kurzvideos ist gering, es braucht kein besonderes Equipment. Die Kameras in den gängigen Smartphones haben bereits ausreichend Qualität, die Postproduktion erfolgt mit Apps wie InShot oder Quick ebenfalls direkt am Handy. Auch wenn ein Kurzvideo so in wenigen Minuten erstellt werden kann: „Planen Sie Zeit für die Produktion ein“, rät Koeniger: „Unternehmen sollten sich auch einen konstanten Posting-Plan zurechtlegen, ein Kurzvideo pro Woche als Startpunkt wäre ideal. Öfter wäre jedoch besser.“