Der Conference Day der JETZT Conversion am 30. März steht ebenfalls unter dem Motto „Alles über Conversion-Optimierung und die Customer Journey in all ihren Facetten”. Im Gegensatz zum Training Day erwartete die KonferenzteilnehmerInnen heute einige Best Practices, ein Fireside Chat sowie ein Panel. Insgesamt werden heute 23 Speaker erwartet.
Opening Keynote von Anita Paic (Sacher)
Anita Paic, Chief Sales and Marketing Officer der Sacher Hotels, startete den Conference Day der JETZT Conversion mit der Opening Keynote mit dem Titel „Die Customer Journey des „Sacher”-Gastes vor dem Check-in”. Nach einer kurzen Einführung und dem Status quo inmitten der Corona-Pandemie, ging es direkt in die Materie: denn den klassischen „Sacher”-Gast gibt es laut Paic nicht, denn der klassische „Sacher”-Gast ist hybrid. Paic stellte in den Raum, dass „Gäste Erlebnisse wollen”, es „braucht einen Anlass”. Auch bei der Buchung eines Hotelzimmers gibt es mittlerweile hunderte Kanäle – Online-Plattformen und vieles mehr. Das Problem: Da gibt es natürlich nicht nur Sacher-Hotelzimmer, sondern hunderte andere (Hotel)-Anbieter. Und warum sollte man sich nun für ein Sacher-Zimmer entscheiden? Paic’ Antwort: „Exzellente Erlebnisse schaffen”, eine emotionale Verbindung ist Key – nicht nur, um das Angebot selbst zu nutzen, sondern auch, um es weiterzuempfehlen. Paic gab zu, dass, entlang der Customer Journey, das Thema „Preis” am schwierigsten ist, aber: „Preis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚Wert’ und genau das ist der springende Punkt: der persönliche Nutzen überwiegt, wenn es einem wert ist, etwas mehr für ein Hotelzimmer zu bezahlen, als bei der Konkurrenz.” Ein weiterer Punkt ist, dass die Marke „Sacher” besonders in der Filmwelt sehr häufig verwendet wird – auch das verankert sich in den Köpfen der potentiellen KundInnen. Ein weiterer Kommunikationsweg für Sacher sind Social Media-Kanäle – dabei geht es um mehr, als ein paar Fotos zu posten, sondern Social Media als Vertriebsweg zu nutzen. „Bei Sacher verzaubern Menschen Menschen” lautet das Credo, dennoch ist es wichtig, dieses Credo auch in der Social Media-Kommunikation zu übernehmen und auf den Content zu adaptieren, um sich vom Mitbewerb erfolgreich zu unterscheiden.
Best Practice von Raoul Schöndorfer-Haslauer (Wunderknaben)
An die Opening Keynote von Anita Paic schloss sich Raoul Schöndorfer-Haslauer von den Wunderknaben an. Der Titel seiner Best Practice Keynote lautet „Wie Social Media trotz aller Unkenrufe zur Conversion beitragen kann”. Schöndorfer-Haslauer ist davon überzeugt, dass „Meinungsaustausch zum Kauf führt” und das gelingt über Social Media. Google nennt es den „Zero moment of truth”, so Schöndorfer-Haslauer. Er fuhr fort, dass es immer mehr Kanäle gibt, um potentielle Zielgruppen anzusprechen, das Targeting wird schwieriger. Schöndorfer-Haslauer: „Social Media alleine wird den Sales- und Conversion-Boost allerdings nicht bringen.” Worauf kommt es jetzt also an? Die Kunst laut Schöndorfer-Haslauer ist, „die Menschen emotional abzuholen”. Ein wichtiger Tipp: „Die Ergebnisse von Full Funnel-Strategien müssen permanent geprüft werden”.
Fireside Chat mit Cosima Serban (Digitalexpertin) und Lukas Kraetschmer (Ströck)
Lukas Kraetschmer berichtete im Rahmen des Fireside Chats nach der ersten Kaffeepause darüber, inwiefern auch Digital Marketing für eine traditionelle Bäckerei wichtig ist. Cosima Serban, selbstständige Digitalexpertin, stellte die Fragen. Kraetschmer verriet, dass „Ströck gerade dabei ist, einen Online Shop zu etablieren. Wir befinden uns in der digitalen Transformation.” Der #krapfengate sowie NFTs sind bereits im Ströck Brot-Portfolio an digitalen Maßnahmen. Auch hier gilt: „Man muss die KundInnen dort abholen, wo sie sind, so Kraetschmer. Serban moderierte interaktiv und stellte einige Zwischenfragen an das Auditorium. Kraetschmer fuhr fort: „Auch Newsletter-Marketing ist für Ströck Brot ein sehr wichtiger Kanal, unsere KundInnen zu informieren und kontaktieren.” Auch Social Media sei wichtig, insbesondere, da Ströck Brot Feedback erhalten kann etc. „Und das ist der ultimative Beweis für Awareness”, so Kraetschmer. Kreatschmer rät auch, auf „mobile first” zu setzen, da Ströck Brot 70 Prozent der Kontakte über mobile Endgeräte generiert. Serban streicht außerdem heraus, dass „viele mit dem Mitbewerb gehen. Man sollte sich aber fragen: Was sind meine Ziele? Welche Persönlichkeit hat meine Marke? Passt der Weg X/Y zu der Marke/dem Unternehmen?” Weitere Gesprächsthemen waren unter anderem Technologie (Künstliche Intelligenz), Datengenerierung und ‑verarbeitung und einiges mehr.
Best Practice: bauernladen.at – JETZT ist die Zeit gekommen mit Bernhard Gily (bauernladen.at) und Sophie Kubec (e‑dialog)
Bernhard Gily, Geschäftsführer von bauernladen.at, erläuterte den Konnex zu e‑dialog und Sophie Kubec. Gily meinte, dass „community building alles ist. Wir setzen auf Newsletter und Social Media, um Communities aufzubauen.” bauernladen.at (und jedes andere Unternehmen) erstellt Content für die eigene Communities und möchte dadurch im Endeffekt Umsatz generieren. Das gelingt bei bauernladen.at durch drei Säulen: Gutscheine, Genuss-Boxen und andere Unternehmen/Betriebe (B2B). Auch Gily gibt den VorrednerInnen recht, denn auch bei bauernladen.at gibt es ein Bewertungssystem („Sonnen sammeln”). „25 Prozent des Traffics kommen über Social Media auf bauernladen.at-Shop”, so Gily und unterstreicht damit abermals die Wichtigkeit von Social Media (im Fall von bauernladen.at am meisten über Facebook, gefolgt von Instagram und LinkedIn) für Conversions. Sophie Kubec von e‑dialog ging anschließend ins Detail der SEO-Agenden von bauernladen.at: „Es sollte nicht beim ‚Schauen wir mal, wird schon werden’ bleiben. Es gibt schließlich Daten, die alle Hintergründe erklären könnten.” Da gibt es drei Möglichkeiten laut Kubec: Tracking & Analyse, A/B Testing und Personalisierung. Diese drei Bereiche erläuterte Kubec anschließend am Beispiel bauernladen.at, unter anderem Google Analytics wurde dabei als nützliches Tool genannt, um Conversions nachzuvollziehen.
Keynote von Gerhard Kürner (506 Data Solutions)
Den Start nach der wohlverdienten Mittagspause machte Gerhard Kürner, CEO und Gründer von 506 Data Solutions mit der Keynote „Data Based Success – die Zukunft des Marketing”. Kürner startete mit der Frage „Wie gut können Sie die Zukunft einschätzen?” Die Antwort: Schlecht. Es folgten Beispiele, die vor einigen Jahren geplant waren und heute komplett anders umgesetzt wurden. Für Kürner ist der wichtigste Punkt, dass „Daten für unsexy empfunden werden.” Aber eigentlich sind Daten die Basis dafür, zielgruppenspezifische Werbung auszuspielen. Und: „Viele Daten sind Basis für Künstliche Intelligenz (KI)”, so Kürner. Um die gewonnen Daten zu analysieren, braucht es eine Customer Data Platform, setzte Kürner fort und veranschaulichte das eben Gesagt mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis und seinem Berufsalltag – Stichwort: explorative Datenanalyse.
Panel: Data Driven Marketing unter der Moderation von Lukas Hetzendorfer (JENTIS)
Nach dem Impulsreferat „Status quo von Data Driven Marketing in Österreich” von Ulrike Kittinger (MTH Retail Group), indem eine DMVÖ-Studie zu genau diesem Thema präsentiert wurde, startete die Panel-Diskussion mit Marion Buchberger (IPG Mediabrands), Markus Krivan (UniCredit Bank Austria), Marcel Nika-Stöckl (netzeffekt), Ulrike Kittinger (MTH Retail Group), Bernd Schuh (COPE) und Aaron Diekmann (SlopeLift). Moderator Lukas Hetzendorfer (JENTIS) fragte die Panel-Runde zu Beginn, woran man eine schlechte Agentur erkenne. Nicka-Stöckl antwortete, dass „bei einer guten Agentur ein detailliertes Bild vom Kunden zu haben an erster Stelle steht. Oft werden Daten gesammelt, aber im Unternehmen weiß dann niemand, was damit passieren soll.“ Kittinger warf ein, dass „auch oft der Kunde selbst nicht weiß, was von der Agentur gewollt wird.” Bernd Schuh gibt zu, dass „es schwierig ist, das perfekte Kommunikationslevel zwischen den beiden Parteien zu finden.” Buchberger erwähnte auch, dass „die Analysetools gekannt werden müssen – auch für cookieless Datenanalyse.” Die Frage ist als Unternehmen/Kunde auch, „will man nur DGSVO-konform sein oder eine gesamte digitale Strategie aufzubauen”, so Buchberger weiter. Diekmann führte aus Agentursicht fort, dass „man als Agentur sein Know-how kennen bzw. flexibel sein muss”. Krivan fasste zusammen, dass „es essentiell ist, dass es in einem großen Unternehmen, aber auch einer großen Agentur jemanden geben muss, der aus Daten lesen Storytelling macht. Die Frage ist: was will man mit den Daten machen?” Krivan ist aber zuversichtlich, dass der Markt zeitnah eine Lösung (oder mehrere kleine Lösungen) finden werde, wie künftig mit Cookies umgegangen werden soll.
B2B Digital Marketing Keynote von Peter Rosenkranz (media4more)
Nach dem Nachmittagskaffee setzte Peter Rosenkranz, Founder und CEO von media4more, mit seiner Keynote rund um B2B Digital Marketing fort. „Die Geschwindigkeit mit der sich Innovationen derzeit entwickeln, ist rasant schnell und es ergeben sich laufend neue Entwicklungen – besonders im Bereich Social Media.” Rosenkranz fragte weiter: „Was ist nun für qualitative User wichtig? Die Antwort: Eine Idee, Content, die Inszenierung und die anschließende Analyse.” Die zentrale Anlaufstelle ist laut Rosenkranz die Unternehmens-Website, eine weitere Möglichkeit könnte Social Media sein, doch da ist man von der Plattform selbst abhängig und kann nicht komplett frei walten, wie auch der eigenen Website. Das Analysieren von Kampagnen seien laut Rosenkranz wichtig – im B2B-Bereich ganz besonders wichtig. Laut Peter Rosenkranz ist Email-Marketing ebenfalls ein sehr wichtiges Tool im B2B-Marekting und liefert auch wichtige Daten. Es folgten weitere Marketing-Beispiele, wie Video-Clips und Podcasts. Zuletzt gab Rosenkranz den VorrednerInnen des Conference Day der JETZT Conversion recht, indem er sagte, dass „Ziele klar definiert werden müssen, danach folgt Testen & Vergleichen, die Analyse der Ergebnisse und Vertrauen in die Zeit.”
Closing Keynote von Andy Gysler (zulu5)
Der letzte Speaker des heutigen Conference Day ist Andy Gysler, Founder von zulu5. Das Thema der Keynote lautet „Conversion und Werbeumfelder. Was kann ich von anderen Kampagnen lernen?” Gylser definierte für die KonferenzteilnehmerInnen, was eine Marke ist, nämlich haben „starke Marken klare Markenwerte sowie eine eindeutige Positionierung.” Die Positionierung ist besonders dafür wichtig, die User/potentielle Kunden zu überzeugen bzw. sich im Kopf zu verankern. Es folgten einige Beispiele aus dem Bereich Banner-Werbung aus aller Welt auf unterschiedlichen Websites, die zeigen, wie es nicht gemacht werden soll. Gysler gab daraufhin einige hilfreiche Tipps, wie es besser funktionieren kann.