November und Dezember sind für den heimischen Handel traditionell die umsatzstärksten Monate, die in vielen Branchen über ein erfolgreiches Geschäftsjahr entscheiden. Im Corona-Jahr 2020 gilt dies gerade für den stationären Handel mehr denn je. „Black Friday” und „Cyber Monday” heißen die beiden anstehenden Aktionstage, die hierzulande mittlerweile zu den wichtigsten Shopping-Terminen des Jahres zählen. Wo und wie die Österreicher heuer am 27. November und am 30. November shoppen werden, haben der Handelsverband, MindTake Research und der Online-Preisvergleich idealo.at untersucht. Das Ergebnis: 58 Prozent der Österreicher werden heuer Ende November auf Schnäppchenjagd gehen, während es im Vorjahr 59 Prozent waren. Vor allem bei jungen Konsumenten sind die beiden Sondereinkaufstage beliebt, im Alterssegment der unter-29-Jährigen planen mehr als 80 Prozent einen Einkauf. Aber auch bei den über-60-Jährigen sind es mehr als die Hälfte.
Tiroler und Vorarlberger am spendabelsten
Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, kommentiert: „Die heimischen Konsumenten werden beim Black Friday und Cyber Monday 2020 im Schnitt 258 Euro ausgeben. Damit liegen wir zwar leicht unter dem Ergebnis des Vorjahrs, angesichts der Corona-Krise können wir mit dieser Umsatzprognose trotzdem gut leben.” 2019 lagen die durchschnittlichen Ausgaben der Österreicher noch bei 260 Euro. „Der internationale Trend wirkt sich auch heuer regional ganz unterschiedlich auf das Konsumentenverhalten aus. Am spendabelsten sind 2020 übrigens die Tiroler und Vorarlberger mit durchschnittlichen Ausgaben von 327 Euro. Das Schlusslicht bilden die Steirer und Kärntner mit 220 Euro pro Kopf”, so Will.
E‑Commerce profitiert stark, stationärer Handel weniger
Zu den am stärksten nachgefragten Produktgruppen zählen heuer neben Elektrogeräten, bei denen fast 42 Prozent der Konsumenten einen Kauf geplant haben, vor allem Bekleidung (37 Prozent), Haushaltsgeräte (23 Prozent), Kosmetikprodukte (23 Prozent), Spielzeug und Schuhe (je 22 Prozent). „Während der stationäre Handel am 27. und 30. November Covid-bedingt mit deutlichen Umsatzeinbußen im Vergleich zu 2019 rechnen muss, dürfen sich die Online-Händler auf deutliche Mehrumsätze freuen. Fast 55 Prozent der Österreicher werden heuer ausschließlich online auf die Suche nach den besten Angeboten gehen, im Vorjahr waren es nur knapp 40 Prozent. Jeder vierte Verbraucher will sowohl auf der Fläche als auch im Web einkaufen”, erklärt Will.
Angebote im Vergleich: Black Friday schlägt Cyber Monday
idealo.at hat für 2019 die gesamten Top 50 Online-Shopping Kategorien untersucht und festgestellt, dass 44 von 50 Kategorien am Black Friday einen günstigeren Durchschnittspreis hatten als in der Woche davor. In der Zeit zwischen Black Friday und Cyber Monday wurden tatsächlich 43 der 50 Top Online-Kategorien minimal teurer, blieben aber deutlich unter dem Vorwochenpreis zum Black Friday. Drei Online-Kategorien waren hingegen am Cyber Monday deutlich günstiger als am Black Friday: Skischuhe, Spiele- & Actionfiguren und Koffer. Veronika Bahr, Country Managerin von idealo Österreich, empfiehlt daher: „Vergleicht man die beiden Shopping-Tage, lohnt sich der Black Friday für Österreicher eher als der Cyber Monday, an dem allerdings noch immer enorm gespart werden kann. Generell sollten die Verbraucher nicht blind jedem angeblichen Angebot vertrauen, sondern genau hinschauen und Preise vergleichen. Vor allem wenn man ein bestimmtes Wunschprodukt hat, empfehlen wir auf idealo.at die Setzung eines Preisweckers, der den Interessenten dann unverbindlich informiert, wenn der gewünschte Preis erzielt wurde.” Die Nachfrage am Black Friday auf idealo.at bestätigt jedenfalls: „Das Vorhaben, an den Sondereinkaufstagen online einzukaufen, wird auch in die Tat umgesetzt. Im Vergleich zu 2018 sind die Seitenaufrufe im letzten Jahr um 75 Prozent gestiegen. Das Wachstum hat sich zuletzt deutlich beschleunigt”, so Bahr.
Fast drei Viertel der Konsumenten nutzen Aktionstage für Weihnachtseinkäufe
Auch spannend ist, dass „72 Prozent aller Black Friday- und Cyber Monday-Kunden nutzen die Angebote, um bereits erste Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Die beiden Shopping-Events sind terminlich ideal positioniert, um das Weihnachtsgeschäft einzuläuten. Die Herausforderung liegt gerade für kleinere Händler darin, in der Aktionsflut nicht unter zu gehen. Neben den höheren Umsätzen durch Rabatte muss immer auch die Gewinnspanne im Blick behalten werden. Darüber hinaus gilt es, aus den Schnäppchenjägern Stammkunden zu machen”, ist Rainer Will überzeugt.