Den Nachmittag des Training-Days der JETZT Video Fachkonferenz leiteten Matthias Cermak und Tana Sehorst von VerVieVas ein.
Das Team von VerVieVas zeigte auf, wie vielfältig Bewegtbild-Content ist und hielt einen Vortrag über Erklär-Videos. Diese Form der Bewegtbild-Kommunikation überträgt andere Emotionen als herkömmliche Videos da es in erster Linie darum geht, dass die Rezipientinnen und Rezipienten Inhalte erklärt bekommen und verstehen worum es im Video geht.
Früher wurden dafür oftmals Stop-Motion-Videos veröffentlicht, heute wird der Content vorwiegend animiert ausgespielt. Das Herzstück der Erklär-Videos ist das Storytelling. Da Rezipientinnen und Rezipienten eine geringe Aufmerksamkeit beim Konsum von Videos aufweisen, sollen diese kurz und knackig gehalten werden. Auch der Einsatz von Helden-Figuren ist besonders beliebt um Aufmerksamkeit zu erregen. Mit diesen identifiziert sich das Publikum, sie erzeugen Sympathie oder Antipathe und wecken Interesse am Inhalt des Videos.
Helden sind „secret ingredients“ von Videos
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden wieder zur Mitarbeit aufgerufen und haben Vibis (Visual Beings) erstellt, die ihre Persönlichkeit anhand einer Grafik bzw. eines Cartoons erzählen. Dabei wurde ein Gegenstand mit dem man sich identifiziert zu einer Figur geformt. Figuren bleiben in den Köpfen der Menschen. Deshalb müssen Figuren bzw. Charaktere einer Story auf einer Metaebene visualisiert werden, die viele Zuseherinnen und Zuseher identifizieren können. Bei der Erstellung von Personas für Bewegtbildinhalte müssen Kernaussagen und Emotionen bildlich festgehalten.
Zuletzt wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Anleitung für das Erstellen eines Erklär-Videos näher gebracht. Dieser Prozess erfolgt in drei Schritten. Als erstes und besonders wichtiges Element wurde die Briefing-Phase angeführt. Diese kann in Form eines Fragebogens stattfinden, der unter anderem das Kommunikationsziel festlegt. In der Konzeption geht es um die Erstellung der Story und des Storyboards. Im Anschluss findet die Freigabe der Illustration statt. Sprache, Animation, Musik und Soundeffekte werden eingefügt. Die schrittweise Durchführung des Bewegtbild-Prozesses ist wichtig da man in den einzelnen Phasen Entscheidungen trifft auf denen die gesamte Produktion aufbaut.
Was wir von Eurobest Kampagnen lernen können
Zuletzt sprach Kaitlyn Chang über die besten Bewegtbild-Kampagnen Europas und erzählte was wir von ihnen lernen können. Im vergangenen Jahr war sie Mitglied in der Eurobest-Jury. Sie arbeitet für die Agentur Kobza and the hungry Eyes, diese ist sehr Video-orientiert und hat im Vorjahr die Studie Millenials – Ready for Change durchgeführt. Für Werbetreibende ist das Verhalten der Millenials besonders wichtig, denn diese zeigen wohin der digitale Trend geht und sind eine wichtige Zielgruppe. Junge Leute sind besonders offen und empfänglich für Bewegtbild und nutzen Youtube fast täglich. Auch Video-Angebote wie Netflix und Spotify Abos werden genutzt.
Das zentrale Thema des Vortrages war Blending Boarders. Insgesamt vier Säulen wurden besporchen. Blending Boarders zwischen Media und Screens, Fantasy und Reality, Your Story my Story sowie Beliefs und Stereotypes.
Als erstes Beispiel wurde die Bewegtbild-Kampage von La Foret gezeigt. Dabei handelte es sich um eine Mischung aus TV, Mobile und Betting Plattform. Es konnte eine sehr hohe Interaktion mit Rezipientinnen und Rezipienten erzielt werden.
Das verschwimmen der Grenzen zwischen Realität und Fantasie hat unter anderem die Bewegtbild-Kampagne von Björn Borg gut geschafft. Der Zusammenhang zwischen Sport und psychidellischer Wirkung wurde aufgezeigt und erregte von Retro-Content begleitet, viel Aufmerksamkeit.
Der Online-Vermakter Finn setzt auf alltagstauglichen Humor und erklärt, dass es ausreicht, wenn man Kindern gebrauchte Sportutensilien schenkt. Damit inszeniert das Unternehmen erfolgreich die Mischung zwischen Your Story und my Story.
Eine der besten Kampagnen die Beliefs und Stereoytpes umgesetzt hat war Diesel mit einer Kampagne über Mobbing auf Social Media. „The more hate you wear the less you care” war das Herzstück der Kampagne.
Die Eurobest Kampagnen sind gute Beispiele für emotionalisierenden innovativen Bewegtbild-Content.