Herr Plank, Sie sind selbst seit 2016 im Unternehmen. Nun hat sich das Führungsteam von adverserve vergangenes Jahr neu formiert. Was waren die Gründe für diese Veränderung?
Markus Plank: Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, wie die adverserve der Zukunft strukturell auszusehen hat. Gerade in den vergangenen Jahren haben sich neue Geschäftspotentiale herauskristallisiert, die zum weiteren Erfolg des Unternehmens maßgeblich beitragen werden. Es ist nun unsere Aufgabe als neue Führungsspitze die Weiterentwicklung des Unternehmens voranzutreiben. Unsere Kernkompetenzen wie Leadership in Marketing Technologie, Programmatic aber auch der Ausbau weiterer digitaler Marketing Services werden hier eine zentrale Rolle spielen. Die adverserve ist Full-Service Partner für Digital Marketing und diesem Anspruch werden wir durch eine stetige Weiterentwicklung auch in Zukunft gerecht werden. Wir sind stolz darauf, dass wir durch unser vielseitiges und hochwertiges Produktportfolio die Bedürfnisse aller Marktteilnehmer, sprich Publisher, Advertiser und Agenturen abdecken können. Als neues Management Team haben wir uns bereits sehr gut eingespielt und wir ergänzen uns durch unterschiedliche Fachkompetenzen wirklich sehr gut. Ich freue mich sehr, mit Isabel Tausendschön und Michael Jiresch zwei erfahrene und kompetente FachexpertInnen an meiner Seite zu haben.
Frau Tausendschön, seit September 2019 sind Sie nun im Management Team von adverserve tätig, was waren die bisherigen Ziele und welchen Herausforderungen dürfen Sie sich nun stellen?
Isabel Tausendschön: Es ist mir eine besondere Freude, in meiner Funktion als CFO, in einem so dynamischen und innovativen Unternehmen nunmehr über ein Jahr aktiv zu sein. Von Beginn an war es mein oberstes Ziel solide Prozesse zu entwickeln, die nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen. Bei der Integration von adverserve in das Konzern-Setting der Österreichischen Post war und ist es für mich von größter Bedeutung den kreativen Team-Spirit sowie die innovative Unternehmenskultur, die unsere Kunden so schätzen, beizubehalten und weiter zu fördern. Als neu formiertes Management Team werden wir uns einmal mehr darauf fokussieren, unseren Kunden exzellente und richtungsweisende Services zu bieten. Natürlich bleiben wir unserer Unternehmensmaxime “Explorers never follow” treu und werden der Digitalisierung in gewohnter adverserve-Manier mit Neugier, Mut zur Veränderung und Offenheit begegnen. Nur so können wir unseren Kunden auch in Zukunft ein Maximum an Innovation bieten.
Herr Jiresch, Sie sind seit 2017 bei adverserve als Geschäftsführer tätig. Ist die Vision, die Sie mit Herrn Thomas Catulli verfolgt haben, wahr geworden und braucht es nun neue Ziele? Ist das der Grund für die neue Geschäftsführung?
Michael Jiresch: Die Gründungsmitglieder haben die Grundfeste für die adverserve gelegt, ohne sie wäre die adverserve mit Sicherheit nicht so wie sie jetzt ist. Insbesondere durch die Vision von Herrn Thomas Catulli hat sich das Unternehmen vom kleinen Ad-Tech-Dienstleister zur Full-Service Agentur für Digital entwickelt und gemeinsam haben wir das Unternehmen als wichtigen Sparring Partner innerhalb der Österreichischen Post für digitale Innovation etabliert. Das war das Ziel und daran hat sich auch bis dato nichts geändert. Wir bewegen uns in einem sehr dynamischen Umfeld und natürlich braucht es hier auch Nachschärfungen in der strategischen Ausrichtung. Dies wurde mit der Neuformierung der Geschäftsführung auch forciert.
Wie sind die Agenden der Geschäftsführung aufgeteilt?
Plank: Grundsätzlich obliegen meiner Person die Bereiche wie das operative Tagesgeschäft, Vertriebssteuerung sowie Marketing und Human Resources. Isabel Tausendschön verantwortet den gesamten Finanzbereich sowie den Einkauf der adverserve-Gruppe. Michael Jiresch ist federführend bei der Entwicklung der Expansionsstrategie. Wobei wir als Team gemeinsam die strategische Stoßrichtung von adverserve gestalten und verantworten.
Welche Ziele haben Sie sich als Team für das Jahr 2021 gesetzt?
Tausendschön: In Zeiten der digitalen Transformation ist es umso wichtiger als werbetreibendes Unternehmen möglichst agil zu sein. Das heißt Kundenbedürfnisse zu verstehen, auf Änderungen dieser unmittelbar zu reagieren oder ganz generell neue Erfolgspotentiale tatsächlich zu erkennen und auszuschöpfen. Auch 2021 werden wir unsere Kunden dahingehend unterstützen, um gemeinsam einzigartige Markenerlebnisse zu schaffen. Durch den Launch neuer innovativer Services werden wir unser Produktportfolio weiter komplementieren. Die Skalierung unserer Geschäftsfelder wird folglich ein wesentliches Ziel für dieses Jahr sein.
2001 wurde adverserve gegründet und das Unternehmen ist seitdem konstant gewachsen. Wie viele Mitarbeiter haben Sie derzeit?
Plank: Gestartet hat adverserve als One-Man-Show unter Boris Schärf. adverserve war eines der ersten Unternehmen in Österreich, die sich den damals sehr neuen Themen wie Ad-Technologie und digitale Kampagnenaussteuerung widmete. In den darauffolgenden Jahren hat er ein kleines Team aufgebaut und hat sich einen Namen gemacht. Seit 2011, unter der Führung von Thomas Catulli, hat sich die Positionierung des Unternehmens stark erweitert und man ist personell wie strukturell nachhaltig gewachsen, insbesondere im Bereich Programmatic Marketing. Es wurden eigene Units auf Supply und Demand Side aufgestockt, das Operations Team wurde stark vergrößert, ein eigenes Vertriebsteam und Beratungsteam aufgestellt, die Enterprise als Innovation Hub wurde ins Leben gerufen. All das, um unsere hohen Serviceansprüche für Kunden stets zu gewährleisten. Mittlerweile ist unser großartiges und sehr vielseitiges Team auf 55 FachexpertInnen gewachsen.
Nach einer Beteiligung von 49 Prozent im Jahr 2017, stockt die Post AG ihre Anteile stufenweise auf und übernimmt adverserve mit 2021 zu 100 Prozent. Sind Änderungen zu erwarten?
Jiresch: Grundsätzlich wurde die Unternehmensstrategie und ‑struktur in den vergangenen Jahren so aufgebaut, um unsere Kundensegmente optimal servicieren zu können. Folglich wird sich an dem derzeitigen Setting aus heutiger Sicht auch mit der 100-prozentigen Übernahme nichts ändern. Was klar ist, dass als 100-prozentige Tochter auch die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen intensiviert werden soll. adverserve ist, wie bereits erwähnt, für die Österreichische Post AG wichtiger Partner für Digital Marketing, unabhängig davon, ob es um die Vermarktung der eigenen Produkte und Services oder die digitalen Werbeprodukte der Post geht. adverserve wird die Post als Mutterkonzern gerade jetzt auf ihrem weiteren Weg in eine erfolgreiche digitale Zukunft begleiten und bei anstehenden Digitalisierungsprojekten mit langjähriger Expertise und Know-how zur Seite stehen. Mit Übernahme des digitalen Werbeetats letzten Jahres wurde schon ein wichtiger Meilenstein gesetzt.
Was können wir von adverserve zukünftig erwarten? Wie gestaltet sich die Zukunft?
Plank: Schon seit Gründung ist adverserve tief mit Werbetechnologie verwurzelt. Technologie ist und bleibt essenzieller Bestandteil unserer Unternehmens-DNA. Auch in Zukunft werden wir hier unseren Kunden mit profunden Know-how zur Verfügung stehen. Neben Kreation und Konzeption sind heutzutage Technologie und der intelligente Einsatz von Daten wesentliche Faktoren, ob ein Unternehmen nachhaltigen Erfolg im Marketing verzeichnet oder nicht. In den letzten fünf Jahren hat sich unser Portfolio durchaus stark gewandelt. Wir sind eben nicht nur Experte für Technologie und die Aussteuerung von digitalen Werbekampagnen, vielmehr haben wir uns als progressiver Partner im Spannungsfeld Technologie und Markenkommunikation etabliert – und das ganzheitlich von Beratung, Strategie bis zur Umsetzung.
Tausendschön: adverserve ist Spezialist darin, Dinge möglich zu machen, bei denen andere Dienstleister oder Agenturen vielleicht keine Lösung bieten können. Wir zeigen Unternehmen einerseits auf, wo die Grenzen herkömmlicher Settings liegen und andererseits, wo sich tatsächlich ihre individuellen Chancen der Digitalisierung befinden. Wir sensibilisieren unserer Kunden dahingehend, wie vielseitig, kundennah und effizient Kommunikation durch Automatisierung sein kann. Wir zeigen, welche Synergien sich ergeben, wenn online und offline Kanäle intelligent miteinander verbunden werden. Insbesondere in der Zukunft werden wir größten Wert darauflegen, unseren Kunden neue Perspektiven der Digitalisierung zu eröffnen und zu ermöglichen.