Barcelona ist am 30. November und 1. Dezember 2023 nach pandemiebedingter Pause wieder einmal Hotspot für Kreative aus ganz Europa. Das bis dato zehnte ADCE European Creativity Festival – verantwortet von ADCE Festival-Kurator Wesley ter Haar von der Agentur media.monks – stellt unter dem Titel „Agents of Change“ die Kreativität als Treiber für den Wandel in den Vordergrund.
Nach dem ersten Festivaltag mit Keynotes von Wesley ter Haar (Media.Monks), Pum Lefebure (Design Army), Iain Tait (Foods Art & Technology), Lydia Amoha (Black Pound Report) und Werbefilmregisseur Martin Haerlin sowie Workshops zu unterschiedlichen Workshops ging es am 1. Dezember mit Vorträgen von Nick Law (Accenture Song), Bei Wang (Digital China), Josh Fruttiger (TikTok), Magda Mojsiejuk (Futurity) und PJ Pereira (Pereira O’Dell) weiter.
Kultur der Kollaboration
Den Auftakt machte der Opening Keynoter Nick Law, der aktuell als Global Lead for Design and Creative Tech bei Accenture Song arbeitet und davor in leitender Position im MarComm-Bereich bei Apple und als Chief Creative Officer bei der Top-Agentur R/GA tätig war. Law, einer der meist ausgezeichneten Werber und viel beachteten Branding-Gurus der vergangenen Jahre, predigte in seiner Keynote die „Seven Principles of Song”, die auch seine eigenen sieben wichtigsten Prinzipien sind.
Einer der zentralen Punkte, die Law in seiner Keynote herausarbeitete, ist die Reduktion auf das Wesentliche: „Get to deep simplicity”, meinte Law und brachte das oft zitierte Beispiel der Bewerbung der ersten iPods von Apple, der mit „Thousand songs in your pocket” warb, während die Mitbewerber ihre technischen Features in den Vordergrund rückten. Ja, Kreativität braucht Technik, aber die Technik dürfe – so Law – nie im Zentrum stehen. Vielmehr seit die Technik ein Tool, ein Steigbügelhalter, ein Instrument – nicht mehr, aber nicht weniger. Und dann ging Law auch noch darauf ein, wie essenziell die zielgerichtete Kollaboration von Kreativteams sowie von Markenstrategen und Kreativen sei. Law’s These: Oft funktioniert die Zusammenarbeit nicht, weil zu wenig miteinander geredet wird und weil die unterschiedlichen Intentionen nicht verstanden würden. Und dann entstehen eben Werbekampagnen, die einfach nicht gut sind. Und noch einen Tipp hat Law parat: „To make new things remake yourself.”