Ob faltbare Displays, das 5G-Netz oder neue Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz: Vom Start-up über regionale Betriebe bis hin zu global bedeutenden Unternehmen, überall sind innovative Neuerungen gefragt. Doch mit welchen Erwartungen stehen die Österreicher dem Drängen nach Innovation und Neuheit gegenüber? Dieser Frage ist Marketagent im Rahmen einer Umfrage im Auftrag der NeuroPerformanceGroup nachgegangen.
Die Studie zeigt, wie einstmalige Innovationen zum festen Bestandteil des Alltags werden können. So ist das Smartphone für knapp drei von zehn Österreichern die größte Innovation der vergangenen zwei Jahrzehnte. Doch nicht nur für den alltäglichen Bereich, sondern auch in Betrieben und der Industrie ist ein stetiges Streben nach Erneuerungen und Optimierung zu beobachten – aus Sicht der Befragten eine gute Sache, gelten doch Innovationen für knapp 92 Prozent als wichtiger Erfolgsfaktor von Unternehmen. „Innovation ist der Treibstoff für die Zukunft. Die gute Nachricht: Eine Zusammenarbeit von etablierten Unternehmen mit innovativen StartUps/ScaleUps Zeiten lässt innerhalb kurzer Zeit völlig neue Lösungen und Geschäftsfelder entstehen”, so der Geschäftsführer der NeuroPerformanceGroup Gerald Krug-Strasshofer.
Innovation im Trend
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 93 Prozent der Befragten Innovationen mit einem positiven Gefühlen gegenüber stehen. Der Begriff der Innovation steht dabei für mehr als die Hälfte der Österreicher in erster Linie für Erneuerung, Modernisierung und Verbesserung. Von den Neuentwicklungen wird dabei nicht nur erwartet, dass diese aktuell (34 Prozent) sind. Im Mittelpunkt stehen vor allem auch Bequemlichkeit, Nutzen und die erleichterte Anwendung eines Produktes oder Services (21 Prozent). Zudem legen 94 Prozent der Befragten einen großen Wert auf die leichte Verständlichkeit des Produkt- und Servicenutzens der Neuerungen. Aber auch dessen Relevanz (92 Prozent) sowie der einfache Wechsel vom alten zum neuen Angebot (91 Prozent) sind die Top 3 der wichtigsten Kriterien innovativer Produkte.
Sich selbst sehen die Österreicher allerdings kaum als „Innovator“ an. Nur knapp sieben Prozent können von sich sagen, dass sie über neue Produkte stets informiert sind und diese zuerst nutzen. Der Anteil nimmt dabei mit dem Alter ab. Jeweils vier von zehn Befragten sehen sich als „Early Adopter“, die neue Produkte gerne ausprobieren, aber nur ausgewählten Trends folgen, beziehungsweise als „Early Majority“, die erst einmal den Erfolg einer Innovation abwarten, bevor sie diese selbst nutzen. Die übrigen stehen neuen Produkten und Marken als „Late Majority“ eher skeptisch gegenüber und wenden sie nur gezwungenermaßen an (sechs Prozent) oder legen als sogenannte „Laggards“ keinerlei Wert auf neue Trends, sondern setzen auf Altbewährtes (acht Prozent).
Kontrovers: Innovationen zwischen Begeisterung und Skepsis
Für 84 Prozent der Österreicher überwiegen die Vorteile von Innovationen: Sechs von zehn Befragten schätzen den technischen Fortschritt sowie die Erleichterung des Alltags, die mit Innovationen einhergehen. Innovative Produkte und Services würden darüber hinaus vor allem zu Verbesserungen in Hinblick auf neue Funktionen (58 Prozent), die Optimierung des Produktes oder Services insgesamt (56 Prozent) sowie die Lebensqualität (53 Prozent) führen.
Innovationen stoßen aber auch auf Kritik: So würde eine „Erneuerung“ nicht zwingend eine „Verbesserung“ bedeuten, kritisiert mehr als jeder Zweite. Auch die zusätzliche finanzielle Belastung aufgrund der fehlenden Kompatibilität mit „alten“ Systemen (44 Prozent) sowie allgemein höhere Kosten für die Konsumenten (35 Prozent) werden bemäkelt. Nur knapp ein Drittel der Innovationen wird außerdem als echte Neuheit bewertet, zwei Drittel gelten stattdessen eher als Modifikationen bestehender Produkte. Die Durchsetzung am Markt stellt in Folge vor weitere Herausforderungen: Aus der Sicht von mehr als acht von zehn Befragten stellt diese einen schwierigen Schritt dar, den nach Einschätzung der Österreicher auch nur durchschnittlich 28 Prozent der Neuentwicklungen meistern. „Vor allem finanzielle Barrieren gelten für mehr als die Hälfte der Befragten als größte Stolpersteine bei der Entstehung und Etablierung von Innovationen”, ergänzt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent.
Nichtsdestotrotz wird in diversen wirtschaftlichen und alltäglichen Bereichen fleißig erneuert und optimiert. Mit besonderer Spannung werden von jeweils knapp jedem Zweiten Neuheiten im Bereich der Energie (49 Prozent), IT (49 Prozent), Pharmazie und Medizin (47 Prozent) sowie Automobilindustrie (47 Prozent) erwartet. Das Interesse richtet sich dabei einerseits auf Themen des persönlichen Wohlbefindens wie Gesundheit (51 Prozent), Wohnqualität (43 Prozent) und Pflege (40 Prozent). Andererseits stehen auch Problemfelder der Nachhaltigkeit und des Schutzes unseres Planeten wie der Kampf gegen den Klimawandel (48 Prozent), Umweltschutz (47 Prozent) und Energieversorgung (44 Prozent) im Fokus. „Ein besonders hoher Innovationsgrad wird den Sparten IT, Telekommunikation und Automobil zugeschrieben. Passend dazu wird Apple als innovativste Marke der Welt genannt, gefolgt von Tesla, Google, Amazon und Microsoft”, führt Thomas Schwabl weiter aus. Im Gegensatz dazu besteht für jeweils gut drei von zehn Österreicher im Bereich des öffentlichen Dienstes sowie des öffentlichen Nahverkehrs innovations-technisch noch Luft nach oben.