Obwohl 5G-Netze und Geräte in weiten Teilen Österreichs erst 2020 oder danach verfügbar sein werden, hat nach Magenta diese Woche auch bereits A1 den ersten 5G-Ready-Tarif veröffentlicht. Das Tarifvergleichsportal durchblicker.at hat die neuen Angebote unter die Lupe genommen und mit den bisher verfügbaren Internet-Tarifen verglichen. Dabei ist durchblicker.at zur Erkenntnis gekommen, dass der neue Mobilfunkstandard 5G den Internet-Zugang in Österreich verteuert. Denn die neuen 5G-Tarife sind bei gleichen Übertragungsraten teils mehr als doppelt so teuer als konventionelle Internet-Angebote.
Die Angebote für einen Internet-Anschluss zuhause basieren derzeit je nach Übertragungsrate und Verfügbarkeit auf Mobilem Internet via 4G, auf DSL-Festnetz, auf Kabel oder vereinzelt auch auf Glasfaser. „Mit 5G kommt eine weitere leistungsstarke Technologie hinzu. Preislich sind die ersten 5G-Tarife aber völlig unattraktiv und in weiten Teilen Österreichs wird man noch lange warten müssen, bis man 5G tatsächlich nutzen können wird“, so Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at.
5G-Tarife: doppelt so teuer und wenig Nutzen
Für den bisher einzig verfügbaren unlimitierten Internetanschluss mit 500 Mbit/s Download und 50 Mbit/s Upload zahlt der Kunde bei Magenta derzeit 49,06 Euro im Monat. A1 verlangt demgegenüber für den neuen Tarif „A1 Net Cube-Internet 5G-Ready“ mit identen Übertragungsraten 103,65 Euro im Monat – also mehr als doppelt so viel.
Magenta bietet seine ersten 5G-Ready-Tarife mit niedrigeren Download-Raten an: 300 Mbit/s gibt es im Tarif „Magenta Mobile Platin“ um 79,99 Euro monatlich, 150 Mbit/s im Tarif „Magenta Mobile Gold“ für 64,99 Euro monatlich. Das günstigste DSL-Angebot hat derzeit im Vergleich der Anbieter Fonira (im DSL Netz von A1) mit 49,99 Euro für 300 Mbit/s Download und 39,99 Euro für 150 Mbit/s. Auch bei Magenta sind die neuen 5G-Tarife damit derzeit um die Hälfte teurer als vergleichbare konventionelle Internet-Angebote.
„Für die Konsumentinnen und Konsumenten haben diese ersten 5G-Tarife vorerst keinen erkennbaren Nutzen. Für uns sind die Angebote aber eine Indikation, wohin sich die Internet-Preise in nächster Zeit entwickeln könnten. Und da lassen die ersten 5G-Angebote nichts Gutes erwarten. Offenkundig wollen die Anbieter den bevorstehenden Technologiesprung dafür nutzen, um kräftig an der Preisschraube zu drehen“, erklärt Baudisch.
2025 soll 5G flächendeckend in Österreich verfügbar sein. Daher könne man zwar schon jetzt einen 5G-Ready-Tarif abschließen, diesen in manchen Orten aber erst 2025 nützen. Es gibt derzeit keine Garantie, dass Kunden mit 5G wirklich die beworbene Maximalgeschwindigkeit erreichen werden.