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Björn Kaspring

45 Millionen hören regelmäßig Musik, Webradio, Podcasts und Hörbücher

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) veröffentlicht gemeinsam mit weiteren deutschen Medienanstalten den Online-Audio-Monitor. Demnach nutzen 45,3 Millionen ab 14-Jährige in Deutschland regelmäßig Online-Audio-Angebote – also knapp zwei Drittel der Deutschen.

Diese und viele weitere Ergebnisse wurden heute im Rahmen einer Digitalveranstaltung der Medienanstalten, Vermarkter und Verbände vorgestellt. Online-Audio wird on-demand und linear gehört. Mit dem Wachstum der verschiedenen Angebotsformen nimmt auch der Anteil derer zu, die mehrere Kanäle nutzen. So hört fast jede/r Zweite (46,9 Prozent) sowohl lineare Webradio-Angebote als auch mindestens einen On-Demand-Kanal, wie z.B. Musikstreaming oder Podcast.

Online-Audio wächst in die Breite

Den höchsten Anteil regelmäßiger Online-Audionutzung findet man zwar nach wie vor bei den 14 bis 29-Jährigen (89,3 Prozent). Die größte relative wie absolute Zunahme findet aber in der Altersgruppe 50+ statt (plus 18 Prozent auf 46 Prozent). Damit setzt sich der Trend aus dem vergangenen Jahr fort. Musik ist und bleibt im Mittelpunkt. 89,9 Prozent hören Musik online. Doch geben auch knapp drei Viertel der Nutzer und Nutzerinnen an, Nachrichten über ein Online-Audio-Format zu hören. Bemerkenswert: Auch bei 14- bis 29-Jährigen rangieren Nachrichten auf dem zweiten Platz, direkt hinter Musik (68,5 Prozent).

Spezielle Stärken: Lineares Webradio hat seine Kernkompetenzen bei Nachrichten inklusive Regionalem und Lokalem, bei Services und im Sportbereich. Bei On-Demand stehen Wissens- und Unterhaltungsinhalte sowie Hörspiele stärker im Fokus.

Überall und jederzeit verfügbar 

Am häufigsten wird Online-Audio mittlerweile unterwegs im Auto gehört (63,2 Prozent; plus 8 Prozent). Die Nutzung zu Hause erfolgt vor allem als Begleitung zur Hausarbeit (61,4 Prozent). Besonders beachtenswert bei der Nutzung zu Hause: 36,4 Prozent hören Online-Audio-Inhalte (auch), ohne etwas Anderes nebenbei zu tun. Die volle Konzentration auf den Audio-Inhalt verweist damit alle weiteren „Nebenbei“-Tätigkeiten bzw. Situationen auf die Plätze.

Mehr als eine Modeerscheinung: 20,9 Millionen ab 14-Jährige hören Podcasts und Radiosendungen auf Abruf – ein Plus von 3,6 Millionen bzw. 21 Prozent. Info- und Wissenssendungen bleiben zwar der beliebteste Podcast-Inhalt, doch alle Genres können sich über Reichweitengewinne freuen. Das gilt nicht zuletzt für Nachrichten, die im Vergleich zum Vorjahr 0,9 Millionen zusätzliche Interessierte auch als Podcasts erreichen.

Björn Kaspring, stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im BVDW: „Die Erfolgsgeschichte von Online-Audio belegt eindrucksvoll, wie dynamisch und innovativ sich Audio an die Bedürfnisse der Hörerinnen und Hörer anpasst. Es gibt im Grunde keinen Ort mehr, an dem nicht Musik gestreamt oder Webradios und Podcasts gehört werden. Die Nutzung verschiedener Online-Audio-Angebotsformen von jedem einzelnen wird immer häufiger und damit alltäglicher. Für Werbungtreibende wird ein Mix von Online-Audio-Kanälen damit einmal mehr ein unumgänglicher Bestandteil ihrer Mediastrategie.“

Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), sieht in den Ergebnissen einen klaren Trend bestätigt: „Das (Zu)Hören boomt und dazu trägt Online-Audio bei. Wir sind Zeugen des größten Veränderungsprozesses im Audiomarkt seit Einführung des Privathörfunks. Als Medienanstalten begrüßen wir die Vielfalt der Angebote und Inhalte, bdie sich den immer zahlreicher werdenden Nutzerinnen und Nutzern von Online-Audio bieten. Die durch den OAM belegte zunehmende Relevanz der Smart Speaker zeigt jedoch exemplarisch: In der Nutzung führt kaum ein Weg an den großen Plattformen vorbei. Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe der Medienpolitik und Regulierung, die chancengleiche Auffindbarkeit von Radio- und Audioinhalten auch online zu sichern.“

Marco Maier, Vorsitzender Fachbereich Radio und Audiodienste im VAUNET und Geschäftsführer von Radio/Tele FFH: „Über die Hälfte der Deutschen hört Radio im Netz! Podcasts und Radio/Audio-Elemente auf Abruf erreichen fast ein Drittel der Menschen. Damit ist Online-Audio ein sehr wichtiger Verbreitungsweg für alle Radiomacher geworden. Nachrichten, vor allem regionale und lokale Information, gehören zu den besonders stark genutzten Online-Audio-Inhalten. Privatradios streamen täglich ein vielfältiges Informationsangebot, insbesondere für die Regionen, und bieten Beiträge zu gesellschaftlichen und sozialen Themen auch on-demand. Aus diesem Grund ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass die einfache Auffindbarkeit unserer Angebote sichergestellt wird.“

Der Gesamtbericht zum Online-Audio-Monitor 2021 steht unter www.online-audio-monitor.de zum Download zur Verfügung.

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Elisa Krisper

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