Vor zwei Wochen hat das Austrian Chapter der International Advertising Association das Jahr 2019 mit dem Neujahrs-Cocktail eingeläutet: Welche grundsätzlichen Ziele haben Sie sich mit der IAA für dieses Jahr gesetzt?
Walter Zinggl: 2019 haben wir uns zum Ziel gesetzt die Sichtbarkeit der IAA und der gesamten Branche zu erhöhen und darüber hinaus zu mehr Involvement zu animieren.
Ein Schwerpunkt wird auf einer engeren Kooperation mit nationalen und internationalen Interessensvertretungen der Kommunikationsindustrie liegen, um so noch besser bei Entscheidungsträgern unsere gemeinsamen Anliegen vertreten zu können. Als einzige branchenübergreifende Vertretung kann die IAA hier als neutrale Plattform und Forum des Austausches dienen. Außerdem wollen wir uns auch vermehrt dem Thema der kommunikativen Aus- und Fortbildung widmen.
Welche großen und kleinen Veränderungen wird das IAA-Verbandsjahr mit sich bringen?
Walter Zinggl: Nach einigen erfolgreichen IAA Kampagnen, wie z.B. „Mut statt Wut“ oder „#playoffense“ werden wir heuer wieder mit einer Kampagne aufhorchen lassen. Dazu haben wir junge Kreative eingeladen, ihre Ideen in Teams auszuarbeiten und einer starken Botschaft und damit der IAA als Sprachrohr der Kommunikationsindustrie einen markanten Außenauftritt zu geben.
Auch international tut sich bei der IAA einiges. Der im Februar stattfindende IAA World Congress in Indien bietet mit namhaften Referenten ein breites Spektrum an hochinteressanten Themen. Wir werden mit einer österreichischen Delegation vertreten sein und dürfen uns mit Sicherheit auf viele inspirierende Insights freuen. Besonders freuen wir uns allerdings, dass erstmals in der Geschichte der IAA Global mit Beatrice Cox-Riesenfelder eine österreichische Vertreterin in das Executive Board berufen wurde. Ihr besonderes Anliegen ist die verstärkte internationale Zusammenarbeit der einzelnen IAA Chapter zum Vorteil unserer Mitglieder.
Welche Neuerungen wird es dieses Jahr noch geben?
Walter Zinggl: In der Generalsversammlung wurde die Neustrukturierung der Mitgliedsgebühren beschlossen. So wird es zukünftig für Unternehmen auch möglich sein, eine übertragbaren Mitgliedschaften zu erwerben, bis dato war die Mitgliedschaft ja ausschließlich personengebunden. Für alle, die von den IAA Young Professionals zum IAA Main Chapter wechseln, wird der Übertritt durch eine stufenweise Anpassung der Gebühren, durch eine sogenannte Elevator Fee ermöglicht.
2019 werden wir wieder interessante Business Communication Events in unterschiedlichen Formaten veranstalten, neben den schon bekannten Lunches, wird es Breakfasts, aber auch After Work Events geben. Das Veranstaltungsjahr findet mit der EFFIE Gala im Herbst seinen Höhepunkt.
Eine intensivere Kooperation mit anderen Interessensvertretungen soll die Kräfte bündeln, um so synergetischer gemeinsame Branchenanliegen vertreten zu können. Darüber hinaus wird sich das IAA Austrian Chapter intensiv mit dem Thema der Aus- und Weiterbildung bzw. Nachwuchsförderung befassen – da stecken wir gerade in der Evaluierungsphase.
Wie stellt sich aus Ihrer Sicht die Werbekonjunktur im Jahr 2019 dar?
Walter Zinggl: Ich bin da sehr optimistisch und zuversichtlich und erwarte mir weiterhin eine Fortsetzung der guten Konjunktur, auch wenn sich das Wachstum nicht mehr so dynamisch entwickeln wird, wie wir es jetzt von 2018 gewohnt waren.
Was waren beim Neujahrs-Cocktail der IAA die beherrschenden Themen des Abends?
Walter Zinggl: Nachdem sich beim IAA Neujahrscocktail traditionellerweise Vertreter aus allen Sparten der Kommunikationsindustrie treffen, wurde der Branchentreff selbstverständlich zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch genutzt. Dauerbrenner war klarerweise die einseitige Werbeabgabe, die für den Kommunikationsstandort Österreich einen großen Nachteil darstellt. Auch die Steuerfairness, vor allem in Hinblick auf international agierende Technologiekonzerne, war Thema.
Wie sehen Sie derzeit die Stimmung bei den einzelnen Mitgliedergruppen der IAA, also Auftraggebern, Agenturen und Medien?
Walter Zinggl: Grundsätzlich positiv. 2018 war ein – glaube ich – gutes Jahr für uns alle und auch 2019 beginnt gut. Natürlich spürt die gesamte Branche einen starken Wettbewerbsdruck, aber der belebt ja bekanntermaßen das Geschäft. Die Stimmung im Generellen ist aus meiner Sicht aber gut.
Wie sieht Ihre Prognose für die Werbekonjunktur im Jahr 2020 und in den Folgejahren aus?
Walter Zinggl: Ich erwarte mir eine gewisse Konsolidierung, aber dennoch moderate Zuwächse. Es ist sehr schwierig heute schon eine Prognose für 2020 ff abzugeben, weil die Entwicklung von vielen Faktoren – neue Technologien und Formate, politische Lage etc. – abhängt. Was uns sicher nicht hilft: den Kopf in den Sand stecken oder in Schreckstarre zu verharren. Deshalb sollten wir uns alle das IAA Motto für 2019 zu Herzen nehmen: „Tun Sie was, dann tut sich was“ – in diesem Sinne: Packen wir es gemeinsam an, dann werden wir alle davon profitieren!